Berichte & Studien

Die Wirkung von Ozon auf parodontopathogene Arten. Eine In-vitro-Studie.

Sigrun Eick, Marius Tigan und Anton Sculean
Veröffentlicht in: Clinical Oral Investigations, Online First™, 3. Februar 2011

Prozone

Durch die In-vitro-Studie sollte die Wirkung von Ozon auf parodontopathogene Mikroorganismen bestimmt werden. Ozon wurde erzeugt für 6 s–2 × 24 s (entsprechend 0,56 mg–2 × 2,24 mg Ozon) gegen 23 hauptsächlich anaerobe parodontopathogene Arten.

Als Screening-Verfahren wurde ein Agardiffusionstest angewandt. Dann wurde die abtötende Aktivität in einer serumfreien Umgebung sowie mit 25 Volumenprozent inaktiviertem Serum getestet. Des Weiteren wurde die Wirkung von Ozon auf die bakterizide Aktivität von nativem Serum gegenüber Fusobacterium nucleatum, Porphyromonas gingivalis, und Aggregatibacter actinomycetemcomitans analysiert. Der Agardiffusionstest zeigte eine hohe Wirksamkeit von Ozon gegen Mikroorganismen, insbesondere gegen Porphyromonas gingivalis.

Dieses Ergebnis wurde durch die Abtötungstests bestätigt; die meisten der Stämme in einer Konzentration von 105 wurden nach zweifacher 18-s-Anwendung von Ozon vollständig eliminiert. Nur vier der sechs potenziell “superinfizierenden” Arten (Staphylococcus aureus, Enterococcus faecalis, Enterobacter cloacae, Candida albicans) überlebten zum Teil.

Der Zusatz von hitzeinaktiviertem Serum reduzierte die Tötungsrate von Ozon um 78% nach 6-s und um 47% nach zweifacher 18-s-Exposition; kein Stamm wurde nach Anwendung von Ozon vollständig zerstört. Die bakterizide Wirkung nativen Serums wurde nach der Anwendung von Ozon verstärkt; keine Wirkung zeigte sich bei dem eingeschlossenen Stamm A. actinomycetemcomitans, der sich als vollständig resistent gegenüber der bakteriziden Wirkung des Serums erwies.

Abschließend kann gesagt werden, dass (a) Ozon eine starke antibakterielle Aktivität gegen mutmaßlich parodontopathogene Mikroorganismen besitzt, und (b) die bakterizide Wirkung in Gegenwart von Serum reduziert wird. Ozon kann sich als adjuvante Anwendung zu der mechanischen Behandlung von Parodontosepatienten eignen.

Link zu der Veröffentlichung www.springerlink.com

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